In neuester Zeit liegen Strukturgleichungsmodelle (SEM) vor, die Variablen auf mehreren Ebenen und deren Interaktion untersuchen können. Damit sind sie allen bisherigen Verfahren überlegen, in denen die Daten systematisch gruppiert sind, so dass innerhalb einer Gruppe die Messwerte ähnlicher sind als zwischen den Gruppen. Dies trifft bei allen Produktbewertungen zu, bei denen jeder Proband mehrere Produkte beurteilen soll (messwiederholte Daten), Arzneimittelprüfungen, bei denen für jeden Proband eine Reihe von Messwerten im zeitlichen Verlauf erhoben wird (Messzeitreihen), oder Marktanalysen, in denen Daten aus verschiedenen Marktsegmenten miteinander verglichen werden sollen (Daten aus Stichproben unterschiedlicher Herkunft). Das Verfahren ist dabei nicht wie herkömmliche Verfahren auf lückenlose Datensätze angewiesen und kommt mit unvollständigen Datensätzen sehr gut zurecht. Damit ist die Anwendung von Strukturgleichungsmodellen (SEM) in Mehrebenenanalysen für die Marktforschung und die klinische Forschung nicht nur das neueste, sondern vor allem das zur Zeit interessanteste und präziseste statistische Verfahren.
von Dr. Haug Leuschner. Die Bewertungen werden von einem unab-
hängigen Dienstleister gesammelt, geprüft und ausgewertet.
Zielgruppe
Anwender aus den Bereichen der Sozial- und Marktforschung und der psychologischen, pädagogischen, soziologischen und klinischen Forschung
Voraussetzungen
die Inhalte der Seminare Grundlagen der Statistik mit R, Multivariate Datenanalyse mit R, Regressions- und Mehrebenenanalysen mit R und Mplus und Praxiserfahrungen mit der statistischen Programmiersprache R und der grafischen Benutzeroberfläche RStudio
Lernziele
theoretischen Hintergrund von Strukturgleichungsmodellen verstehen, verschiedene Arten von Strukturgleichungsmodellen unterscheiden können, selbständig eigene Strukturgleichungsmodelle planen, modellieren und auf ihre Güte und Qualität überprüfen können, eigene Daten mit Strukturgleichungsmodellen analysieren können. Es wird Wert auf den Anwendungsbezug gelegt, die Praxisbeispiele und Übungsaufgaben für SEM erfolgen mit den Statistikprogrammen R und Mplus.